Montag, 1. November 2010

Eine Handvoll Leben


Marlen Haushofer

Im Roman "Eine Handvoll Leben" kehrt Elisabeth, eine Frau Mitte vierzig, unter dem Namen Betty Russell in ihre Heimat zurück, die sie zwanzig Jahre zuvor verlassen hatte.

Alte Photos bringen ihr die Erinnerung an Episoden ihrer Kindheit und Jugend zurück: ein Sommer auf dem Land, die Erlebnisse in der Klosterschule und die mit ihren Freundinnen, die depressiven Verstimmungen, die Liebesheirat mit ihrem Chef, einem Unternehmer, ihr bürgerliches Eheleben, die Liebesaffäre mit einem Geschäftsfreund ihres Mannes, die Fluchtversuche, der vorgetäuschte Selbstmord durch Ertrinken und die Verehelichung ihres Mannes mit ihrer Freundin Käthe.

In den Erinnerungen Elisabeths zeigt sich der Zwiespalt in ihrem Leben: "Sie hatte einmal Freiheit, Kälte und Selbständigkeit gewählt und sich zeitlebens nach Zärtlichkeit, Wärme und Geborgenheit verzweifelt gesehnt." Dieser Roman vermittelt uns Einblick in die bürgerliche Gesellschaft der fünfziger Jahre mit viel autobiographischem Inhalt wie die Kindheitserlebnisse und die seelische Charakterisierung der Elisabeth, die durch den vorgetäuschten Tod ihrer Familie entflieht.

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